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Folge 27
Herbert Gerbeth

Folge 27

Stadtgeschichte(n) Folge 27: In Erinnerung an einen Vollblutmusiker

Am 17. August 2021 wäre Herbert Gerbeth 90 Jahre alt geworden. Das Musik- und Wintersportmuseum Klingenthal erhielt nun umfangreiche Teile seines Nachlasses. Tochter Sigrid und Sohn Ulrich übergaben dem städtischen Museum sehr persönliche Unterlagen ebenso, wie Kompositionen und Bearbeitungen. Dazu auch eine Helikon-Harmonika und ein Weltmeister-Akkordeon, auf welchen Herbert Gerbeth oft zu hören war.

Herbert Gerbeth mit Helikon
Herbert Gerbeth und sein Instrument. Auch dieses diatonische Instrument erhielt das Museum geschenkt.

1931 geboren, war er 1943-49 Schüler der städtischen Musikschule in den Fächern Akkordeon, Klavier, Trompete und Tonsatz. Bei der Firma „Meinel & Herold“ erlernte er den Akkordeonbau und studierte anschließend an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar. Die Möglichkeiten für die berufliche Laufbahn an ihn waren vielseitig, sogar aus Kopenhagen kam damals ein Angebot. Doch Herbert Gerbeth kehrte nach Klingenthal zurück, wurde Lehrer an der Betriebsschule des VEB Klingenthaler Harmonikawerke und lehrte Akkordeonbau und Akkordeonspiel. Die Liste seines ganz persönlichen Engagements im Sinne der Musik und der Musikstadt ist lang: 1949 wurde er 1. Preisträger bei den „Musiktagen“, dem Vorläufer des späteren Internationalen Akkordeonwettbewerbs. Für mehr als 25 Jahre saß er später selbst in der Jury des renommierten Wettbewerbs. Herbert Gerbeth war 1963 Gründungsmitglied des Akkordeonorchesters und bis 1989 dessen Konzertmeister. Für viele Jahre wirkte er aber auch im Stadtorchester mit, hier als 1. Hornist. Als Komponist ist er vor allem mit seinem „Schanzenmarsch“ in Erinnerung geblieben. Er war es auch, der in den 1980er Jahren drei Langspielplatten bei AMIGA initiierte, auf denen Musiker aus Klingenthal und dem Vogtland verewigt sind. Auch das Harmonikatreffen „Hans-Jürgen Deutschmann“, welches dieses Jahr zum 26. Mal stattfindet, geht auf die Mitinitiative Herbert Gerbeth`s zurück. Er hatte den für Jahrzehnte aus der Mode gekommenen diatonischen Instrumenten einen neuen Anschub verleihen wollen. Dieses Instrument war es auch, mit dem er Mundartabende begleitete, insbesondere die Pflege des Werkes des Heimatdichters Hans Wild hatte es ihm angetan. Seinen Kindern hat er die Musik in die Wiege gelegt. Beide erhielten Instrumentalausbildungen und traten mit ihrem Vater und anderen bekannten Musikern auf. Bis heute ist die Musik ein maßgeblicher Teil deren Leben geblieben. Dass der Nachlass von Herbert Gerbeth auf den Tag genau an seinem 90.Geburtstag in die Sammlung des Musik- und Wintersportmuseums übergeben wurde, hätte ihn sicher gefreut. (XB)

Sigrid und Ulrich
Ulrich und Sigrid – die Kinder von Herbert Gerbeth übergaben dem Musik- und Wintersportmuseum Klingenthal den musikalischen Nachlass ihres Vaters und fanden bei einem Rundgang viele Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend.

 

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