Schlierenzauer und Koudelka auf Podest, Freund bester Deutscher
03.10.2011. Klingenthal. Kamil Stoch hat den Sparkassen FIS Sommer Grand Prix der Skispringer in Klingenthal gewonnen. Für den Polen war es nach dem Sommer Grand Prix 2010 und dem Weltcup im Februar 2011 bereits der dritte Sieg in Folge in der Vogtland Arena. Auf den Plätzen folgten Gregor Schlierenzauer (AUT) und Roman Koudelka (CZE). Bester Deutscher in Klingenthal war Severin Freund (Rastbüchl) auf Platz sechs. Von den 10 gestarteten DSV-Adlern schafften nur fünf den Sprung in den Finaldurchgang. Auch Hoffnungsträger Richard Freitag aus Aue musste nach dem ersten Sprung die Segel streichen. Felix Brodauf (Aue, 29.) und David Winkler (Winterberg, 16.) überraschten dagegen positiv. Vor 7.400 begeisterten Zuschauern legte Kamil Stoch bereits im ersten Durchgang mit 140,5 Metern den Grundstein für seinen Sieg. Auch Gregor Schlierenzauer, der bei seinem neunten Start im Vogtland bereits zum achten Mal auf dem Podest stand, konnte mit 132,0 und 130,5 Metern nicht folgen. Mit seinen 135,5 Metern im Finale standen für Stoch am Ende gut 25 Punkte Vorsprung zu Buche. Der Drittplatzierte Koudelka, der am Sonntag bereits die Qualifikation gewinnen konnte, zeigte mit Sprüngen auf 129,0 und 131,0 Meter eine überraschend stabile Leistung. Überragendes Team in Klingenthal war einmal mehr Österreich, das fünf Springer unter den besten zehn platzieren konnte. Martin Schmitt (Furtwangen), nach 124 Metern im ersten Durchgang noch 17., verpatzte das Finale völlig und fiel mit 109,5 Metern auf Rang 28 zurück. Den Gesamtsieg im FIS Sommer Grand Prix hatte sich bereits beim vorletzten Springen Thomas Morgenstern (AUT) gesichert, der auf einen Start in Klingenthal verzichtete. Platz zwei und drei gehen an Kamil Stoch und Tom Hilde (NOR). Richard Freitag ist als Siebter bester Deutscher.
Statements:
Kamil Stoch: „Der Wettkampf war sehr gut für mich. Meine Sprünge haben genau gepasst. Das gibt viel Selbstvertrauen.“
Gregor Schlierenzauer: „Mit der Platzierung bin ich sehr zufrieden, mit der Leistung weniger. Im zweiten Durchgang wollte ich es erzwingen und es hat nicht geklappt. In Klingenthal habe ich mich wie immer sehr wohl gefühlt.“
Roman Koudelka: „Die beiden letzten Wettkämpfe waren unglaublich für mich. Im Skispringen beginnt man jeden Tag bei Null. Aber ich freue mich sehr über das Ergebnis.“
Klingenthal, 25.09.2011. Eine Serie fortgesetzt und ein Bann gebrochen – so lässt sich das Finale des FIS Continentalcup in Klingenthal kurz zusammenfassen. Während Piotr Zyla nicht nur den vierten polnischen Sieg in der Vogtland Arena in Folge feierte, sondern auch einen persönlichen Doppelerfolg, schaffte Andreas Wank beinah historisches: Bei der 12. internationalen Skisprungkonkurrenz am Schwarzberg gelang ihm als erstem Deutschen der sprichwörtliche Sprung aufs Podest. Mit 133,0 und 125,0 Metern erreichte er vor dem Esten Kaarel Nurmsalu (135,5; 123,0) Rang zwei.
Zyla war indes erneut eine Klasse für sich, distanzierte mit Weiten von 130,0 und 132,0 Metern die Konkurrenz um sieben Zähler. Den Gesamtsieg der Sommer-Periode des Continentalcups sicherte sich mit Aleksander Zniszczol ein weiterer Pole. Andreas Wank verteidigte seinen dritten Gesamtplatz und sicherte dem Deutschen Skiverband damit einen sechsten Startplatz im Weltcup, der Ende November im finnischen Kuusamo beginnt. Insgesamt mehr als 1.000 Zuschauer erlebten ein traumhaft sonniges Wochenende in der Vogtland Arena. Deutlich mehr Fans werden in gut einer Woche zum Finale des FIS Sommer Grand Prix an gleicher Stelle erwartet. Dann sind mit den Superstars um Thomas Morgenstern und Simon Ammann die weltbesten Skispringer zu erleben. Statements: Piotr Zyla: „Meinen ersten Sprung hab ich heut nicht gut getroffen, das hat mich geärgert. Der Zweite war aber umso besser. Jetzt hoffe ich, dass ich beim Grand Prix-Finale auch Kamil Stoch ein wenig ärgern kann.“ Andreas Wank: „Ich freue mich sehr über das Ergebnis, es gibt Sicherheit und Selbstvertrauen. Außerdem hat der DSV damit im Weltcup einen Startplatz mehr. Ich hoffe natürlich, dass ich den für mich beanspruchen kann.“ Kaarel Nurmsalu: „Das ist ein toller Erfolg für mich. Im Winter bin ich bei den Kombinierern hier sehr gut zurecht gekommen, jetzt hat es auch bei den Spezialspringern geklappt. Ein besonderer Dank an Sabine Meinel vom VSC Klingenthal für die tolle Betreuung."
Klingenthal, 24.09.2011. Dritter polnischer Sieg in Folge in Klingenthal – Zyla siegt, Wank Vierter Klingenthal. Piotr Zyla hat beim Sparkassen FIS Continentalcup der Skispringer für den 3. polnischen Sieg in Serie gesorgt. Mit Sprüngen auf 135,0 und 142,5 Meter gewann der 24-jährige mit fast 30 Punkten Vorsprung souverän vor dem Norweger Kim Rene Elverum Sorsell (133,0; 130,5) und Andrea Morassi aus Italien (132,5; 129,0). Als bester Deutscher verpasste Andreas Wank das Podest auf Platz vier nur knapp. Vor Piotr Zyla hatte Landsmann Kamil Stoch beim Sommer Grand Prix 2010 und dem Skisprung-Weltcup 2011 in Klingenthal triumphiert. Beim ersten Springen des Continentalcup-Finals kamen einige hundert Zuschauer voll auf ihre Kosten. Da keine Qualifikation vorgesehen ist, gingen alle 86 Starter in den ersten Wertungsdurchgang. Insgesamt 202 Sprünge gab es in Probe- und Wertungsdurchgängen zu erleben. Am Sonntag (25.9.) folgt ab 12.30 Uhr der finale Wettkampf des COC in der Vogtland Arena. Statements: Piotr Zyla (POL): "Ich bin sehr zufrieden mit dem Wettkampf und natürlich mit dem Ergebnis. Ich bin diese Woche sehr gut gesprungen, auch im Training, und konnte es heute umsetzen. Als nächstes geht es nach dem Finale am Sonntag im Sommer Grand Prix nach Hinzenbach und Klingenthal." Kim Rene Elverum Sorsell (NOR): "Ich wusste, dass ich ganz vorn mitspringen kann und freue mich über das Ergebnis. Im Sommer Grand Prix werde ich nicht mehr springen, sondern mich jetzt ganz auf die Wintervorbereitung konzentrieren. Mein Ziel ist ein Platz im Weltcup-Team." Andrea Morassi (ITA): "Ich bin sehr glücklich über den Podestplatz, da ich lange keinen Wettkampf gesprungen bin. Es ist sogar noch mehr möglich, aber ich muss noch ein paar Kilo abnehmen. Zum Sommer Grand Prix-Finale bin ich wieder in Klingenthal."
Klingenthal hat spannende Weltcuptage erlebt. Voller Emotionen und reich an Rekorden. Fast 14.000 Zuschauer verfolgten die TelDaFax FIS Team Tour in der Vogtland Arena. Die Siege des Aufsteigers Severin Freund in Sapporo und Willingen und nicht zuletzt der Sprung auf Schanzenrekordweite (146,5 m) von Michael Uhrmann im ersten Durchgang in Klingenthal nährten die Hoffnung auf einen deutschen Sieg. Gewinner wurde aber Kamil Stoch (Foto), der bereits beim Sommer Grand Prix 2010 in Klingenthal ganz oben auf dem Treppchen stand. Holen Sie sich das Themen-Heft (Klingenthal Magazin Nr. 61) voller Bilder und Berichte vom Weltcup 2011. Ein Muss für jeden Skisprungfreund. > Zum Klingenthal Magazin
Analyse des Weltcups
Gerd Siegmund und Dirk Thiele zum Weltcup in Klingenthal.
Interview mit Michael Uhrmann
Dirk Thiele führt ein Interview mit dem Schanzenrekordspringer Michael Uhrmann (146,5 m) nach dem Wettbewerb.
Qualifikation mit Schanzenrekord
01.02.2011. Gerd Siegmund und Dirk Thiele berichten von der Qualifikation und am 1. Februar in der Vogtland Arena. Gregor Schlierenzauer aus Österreich gewann die Qualifikation mit einem Sprung auf 143,5 Meter. Das wäre neuer Schanzenrekord gewesen, wenn nicht der Schweizer Simon Amman (vorqualifiziert) trotz nochmals verkürzten Anlaufs mit 145 Meter einen neuen Schanzenrekord aufgestellt hätte.
Zur TelDaFax FIS-Team-Tour, dem Weltcup im Skispringen, wird in Klingenthal wieder die Miss Weltcup gekürt. Die Nachfolgerin von Julia Eichhorn (19) wird am 2. Februar 2011 vom Publikum in der Vogtland Arena per Applaus gewählt. Die Miss Weltcup Klingenthal ist eine Repräsentantin des Klingenthaler Wintersports. Auf sie warten Auftritte in der Region, zum Beispiel beim Tag der Vogtländer oder dem Plauener Spitzenfest. Und natürlich bei den Wettkämpfen in der Vogtland Arena.
03.10.2010. Klingenthal. Wechselbad der Gefühle fürs polnische Team beim Sommer Grand Prix in Klingenthal: Während Adam Maylsz durch eine Disqualifikation alle Chancen auf den Gesamtsieg vergab, sicherte sich sein Landsmann Kamil Stoch vor fast 8.000 Zuschauern in der Vogtland Arena den dritten Tagessieg in diesem Sommer. Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer auf den Plätzen zwei und drei deuteten derweil die Stärke des österreichischen Teams an. Bester Deutscher war Maximilian Mechler (Isny) auf Platz sechs. Während der spätere Sieger Stoch schon im ersten Durchgang auf 133,5 Meter segelte und auf Platz vier in den Finaldurchgang ging, sorgte Altstar Malysz für die kurioseste Szene des Tages: Im ersten Durchgang wartete er zu lang auf das Abwinken durch seinen Trainer. Als er schließlich am Anlauf los fuhr, war die Zeit für den Start abgelaufen, die Ampel auf rot. Das bedeutete die Disqualifikation für Malysz, der als einziger Starter noch den Japaner Daiko Ito als Gesamtsieger hätte verdrängen können.
Morgenstern ging derweil nach einem Sprung auf 139,5 Meter als Führender ins Finale. Schlierenzauer schien als Neunter mit 127,0 Metern bereits geschlagen. Die Deutschen Adler Felix Schoft, Severin Freund und Pascal Bodmer auf den Plätzen zehn, sechs und drei weckten Hoffnungen auf den ersten Deutschen Podestplatz in Klingenthal. Im Finale aber wurden alle drei nach hinten durchgereicht. Am ärgsten erwischte es Bodmer (Messstetten), der nach einem Hüpfer auf 94,0 Meter auf den 30. Rang zurück fiel.
An der Spitze zeigte dann im Finale Schlierenzauer einmal mehr seine Klasse und landete erst bei 135,5 Metern. Das gesamte Feld konnte er allerdings nicht mehr kontern. Morgenstern mit 133,0 und vor allem Stoch mit einem sensationellen Flug auf 143,5 Meter behielten die Oberhand. Für Schlierenzauer war es beim siebten Start im Vogtland die siebte Podestplatzierung.
Grand Prix-Gesamtsieger Ito (JPN) hatte auf einen Start bei den letzten Konkurrenzen in Liberec (CZE) und Klingenthal verzichtet, verfolgte die Entscheidungen vorm heimischen Fernseher.
03.10.2010. Der Sommer Grand Prix im Skispringen ist Geschichte. Die Wintersaison steht für die Skispringer bevor. Nachfolgend kommen die Athleten zu Wort.
Kamil Stoch: „Ich hab drei Siege im Grand Prix, das war der beste Sommer meiner Karriere. Ich kann nicht versprechen, dass es im Winter so weiter geht. Aber ich werde weiter hart arbeiten, um das zu bestätigen.“
Thomas Morgenstern: „Dreimal Zweiter in diesem Sommer ist in Ordnung. Heute lief es auch gut. Jetzt stehen noch sieben Wochen Training an bis zum Weltcup. Aber ich bin auf einem guten Weg. Es hat wieder Spaß gemacht hier zu springen.“
Gregor Schlierenzauer: „Ich habe auch nach dem ersten Durchgang noch ans Podest geglaubt. Eine gute Platzierung hier in Klingenthal war bis jetzt immer ein gutes Omen. Aber es ist natürlich noch Luft nach oben.“
Adam Malysz: „Mein Trainer hat mich nicht abgewunken, weil die Bedingungen sehr schlecht waren. Als ich angefahren bin, habe ich noch aus dem Augenwinkel die rote Ampel gesehen. Aber auch wenn ich eher losgefahren wäre, hätte ich keine Chance gehabt.“
Ausgezeichnete Helfer: Steffi Röder und Ulrich Neubert
Versorgung: Mitglieder des Handel-, Gewerbe- und Tourismusverein Klingenthal und Zwota waren einmal mehr als zuverlässige Partner des VSC Klingenthal im Einsatz, um den Hunger der Fans zu stillen. Mehr als 40 Mitarbeiter grillten Roster und Steaks, kochten Erbsensuppe und Soljanka oder belegten Brötchen mit Wurst und Käse. Sogar am Sonntag wurden extra Brötchen gebacken. Insgesamt 185 Bierzeltgarnituren wurden in der Vogtland Arena verteilt. Steffi Röder und Ulrich Neupert aus dem Rennbüro wurden stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen als „Helfer des Tages“ ausgezeichnet. Fernsehen: Der mdr als Medienpartner von Veranstalter VSC Klingenthal hat mit 7 Kameras den Finaldurchgang live für Sport im Osten übertragen. 40 Mitarbeiter sorgten für ein gutes Bild. Rund 2 Kilometer Kabel wurden dafür im Gelände der Vogtland Arena verlegt. Das Bildsignal wurde von Eurosport übernommen. Der Sender übertrug das Finale des Sommer Grand Prix europaweit live, in Deutschland zeitversetzt am frühen Abend. Darüber hinaus waren zwei Kamerateams in der Arena unterwegs, um für den Nachrichtensender N 24 und das ZDF Beiträge über die Vogtland Arena und die Skispringer vorzubereiten. Journalisten: Mehr als 70 Journalisten aus Deutschland, Österreich und Polen hatten sich für den Grand Prix akkreditieren lassen. Aus dem Medienzelt lieferten sie Nachrichten, Berichte und Fotos sowie O-Töne an ihre Redaktionen. Der Heimatsender mdr 1 Radio Sachsen hatte neben dem Medienzelt einen Übertragungswagen stationiert, um live vom Sommer Grand Prix zu berichten. Energie: Schwerstarbeit hatten einmal mehr die „Strippenzieher“ zu leisten. Gut 1.000 Meter Stromkabel wurden verlegt, um Festzelte, Medienzentrum und Verkaufsstände mit Strom zu versorgen. Verkehr: Koordiniert vom Verkehrsverbund Vogtland rollten 15 große Busse durch Klingenthal und das Vogtland. Sie brachten tausende der Besucher von den Parkplätzen und aus Klingenthal zur Vogtland Arena und zurück. Einmal mehr wurde auch das Kombiticket – Busfahrschein und Eintrittskarte – von einigen hundert Fans genutzt. Einige hundert Polizeibeamte und Feuerwehrleute sorgten für flüssige An- und Abfahrt. 42 Mitarbeiter der Security-Firma „Argus“ waren pro Tag auf den Beinen, um Sicherheit und Ordnung in der Vogtland Arena zu gewährleisten. Zuschauer: 7.865 Zuschauer kamen zum Finale des Sparkassen FIS Sommer Grand Prix 2010 am 3. Oktober 2010, dem 20. Jahrestag der Deutschen Einheit in die Vogtland Arena Klingenthal. Bereits am Sonnabend hatten 2.300 Zuschauer die Aktiven in der Qualifikation angefeuert. Damit erlebt Klingenthal einmal mehr den Einzelwettkampf mit den meisten Zuschauern im Sommer Grand Prix.
Weltcup Skispringen 2010
2. und 3. Februar 2010 | Fünfmal nacheinander hatte Gregor Schlierenzauer (AUT) bei Weltcups und Sommer-Skispringen in Klingenthal auf dem Siegertreppchen gestanden. Für diese Leistung erhielt der sympathische junge Österreicher die Ehrenmitgliedschaft im Vogtländischen Skiclub Klingenthal. Nicht erst seit dem Winter 2009/2010 hieß hier deshalb das Motto beim Skispringen „Schlag den Schlierenzauer!“ Im Februar 2010 war es so weit: Der Schweizer Simon Ammann durchbrach die Tradition und verwies Gregor Schlierenzauer (3.) und den Polen Adam Malysz (2.) vor über 10.000 begeisterten Zuschauern bei der FIS Team-Tour Weltcup Skispringen auf die Plätze. Diese Klingenthaler Platzierungsreihenfolge sollte sich bei den darauffolgenden Olympischen Spielen in Vancouver wiederholen. Tolle Stimmung herrschte bereits am Vorabend der Wettkampftage zur großen Welcome-Party am 1. Februar auf dem Marktplatz in Klingenthal. Hier wurden die Teams auf der MDR-Bühne begrüßt. Den Höhepunkt bildete eine fantastische Lasershow.
Weltcup Skispringen 2009
10. und 11. Februar 2009: Gregor Schlierenzauer (Österreich) hat den Skisprung-Weltcup am 11. Februar 2009 in der Vogtland Arena gewonnen. Sein vierter Sieg beim vierten Start in Klingenthal und sein sechster Weltcup-Siege in Folge. Beim dritten Wettbewerb der TelDaFax FIS-Team-Tour verwies der 19-jährige den Norweger Anders Jacobsen (23) und Vierschanzentournee-Sieger Wolfgang Loitzl (Österreich) auf die Plätze. Bevor jedoch die Weitenjäger vom Bakken gehen konnten, war Geduld gefordert. Nachdem am Dienstag (10.2.) bereits das Training und die Qualifikation dem Wind zum Opfer gefallen waren, wurde der Wettbewerb am Mittwochabend schließlich mit dreistündiger Verspätung und ohne Qualifikation ausgetragen. Unbeirrt davon aber sorgten 12.750 Zuschauer für großartige Stimmung.
Klingenthal, 24.11.2013. Insgesamt knapp 20.000 Fans haben in Klingenthal ein spektakuläres Weltcup-Opening der Skispringer erlebt.
Nachdem am Samstag das slowenische Team den Mannschafts-Wettbewerb vor Deutschland und Japan für sich entschiedenhatte, triumphierte beim ersten Einzel-Weltcup des Winters Krzysztof Biegun aus Polen. Knapp drei Stunden verschoben, der zweite Durchgang abgesagt, freiwilliger Verzicht von Gregor Schlierenzauer und Anders Bardal: Das Weltcup-Opening der Skispringer in Klingenthal war ein denkwürdiger Wettbewerb. Dass am Ende mit Krzysztof Biegun ein krasser Außenseiter seinen ersten Weltcupsieg feierte, geriet beinah zur Nebensache. Mit 142,5 Metern war der junge Pole bereits ganz zu Beginn des Wettkampfes uneinholbar in Führung gesprungen, lies die gesamte Weltelite hinter sich. Nur Andreas Wellinger (132,0 m) und der Slowene Jurj Tepes (134,5 m) konnten halbwegs Schritt halten und sicherten sich Platz zwei und drei.
Schon am Morgen fegten heftige Windböen durch die Vogtland Arena, bis zu 11 Meter pro Sekunde wurden am Schanzentisch gemessen. Die Jury entschied sich, zu warten, sagte zunächst den für 12.30 Uhr geplanten Probedurchgang ab und verschob schließlich auch den Wertungsdurchgang im Viertel-Stunden-Takt von 13.30 Uhr bis 15.15 Uhr. Als es endlich los ging, wurden die Zuschauer zunächst mit herrlichen Flügen verwöhnt, mit Bieguns Flug als Höherpunkt. Nach etwa der Hälfte der Springer schlief der Aufwind mehr und mehr ein, Mitfavoriten wie Thomas Morgenstern (AUT), die Deutschen Andreas Wank und Severin Freund waren chancenlos. Andreas Wellinger und Jurj Tepes hatten Glück und Geschick auf ihrer Seite und brachten sich in gute Position. Nachdem Weltmeister Kamil Stoch ohne Windglück nur auf 117,0 Meter kam, entschied sich die Jury zu einer weiteren Unterbrechung. Lediglich Anders Bardal (NOR) und Gregor Schlierenzauer (AUT) standen noch am Ablauf. Nach wenigen Minuten dann die Überraschung: Beide verzichteten freiwillig auf ihre Sprünge. Es folgten weitere bange Minuten ehe klar war, dass der Durchgang gewertet wird und kein zweiter Sprung folgt. Sieger Biegun war es egal: „Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet, hier zu gewinnen. Ich bin sehr glücklich. Es war nicht einfach heute aber ich bin gut gesprungen.“ Der Zweitplatzierte Andreas Wellinger freute sich ebenfalls über seinen gelungenen Saisonstart: „Ich habe einen guten Sprung gemacht und bin froh über das Ergebnis. Der Wettkampf war sicher nicht ganz fair, aber das Ergebnis steht.“ Zum Verzicht von Bardal und Schlierenzauer fügt er an: „Ich persönlich hätte auf eine Jury-Entscheidung gewartet oder auf eine Ansage des Trainers. Aber das muss jeder selbst entscheiden.“ Auch bei Jurj Tepes überwog der Jubel: „Die Bedingungen waren nicht leicht. Ich freue mich aber natürlich über das Ergebnis. Die Entscheidungen der Jury möchte ich nicht kommentieren.“
Der Skiweltverband FIS gab zur konfusen Situation zu Protokoll: „Vor dem Start der beiden letzten Athleten des ersten Wertungsdurchganges, Anders Bardal (NOR) und Gregor Schlierenzauer (AUT) gab es eine längere Windunterbrechung. Während dieser Unterbrechung entschieden beide Athleten, auf den Start zu verzichten. Der erste Durchgang wurde daraufhin ohne die beiden gewertet. Die Windbedingungen hätten einen Start zugelassen, das wurde von Miran Tepes geprüft und bestätigt. Alex Stöckl, Trainer von Anders Bardal, der auf den Start verzichtet hatte, bestätigte die fehlerfreie Arbeit der Jury. Die Mannschaft aus Österreich legte nach der Wertung des ersten Durchgangs einen Protest ein, dieser wurde nach Prüfung von der Jury abgelehnt.“
Slowenien gewinnt Weltcup-Auftakt vor Deutschland und Japan
Klingenthal, 23.11.2013. Die slowenische Mannschaft hat den Weltcup-Auftakt der Skispringer in Klingenthal gewonnen. Jurij Tepes, Robert Kranjec, Jaka Hvala und Peter Prevc setzten sich mit 540,6 Punkten deutlich vor Deutschland (528,3) und Japan (523,6) durch.
Der Wettbewerb in der Vogtland Arena musste kurz nach Beginn des zweiten Durchganges wegen zu starkem Wind abgebrochen werden. Knapp am Podest vorbei flogen die Polen (521,1). Die favorisierten Österreicher als Fünfte (499,8) sowie Norwegen auf Rang sechs (461,6) blieben noch hinter den Erwartungen zurück.
In Klingenthal deutete sich zunächst ein deutsch-polnischer Zweikampf um den Sieg an. Andreas Wank (Oberhof) flog auf starke 138,5 Meter nachdem Zyla 133,5 Meter vorgelegt hatte. Krzystof Biegun mit 141,0 Metern nährte die polnischen Hoffnungen, wurde allerdings vom jungen Karl Geiger (135,5 m) sowie Robert Kranjec ausgekontert. Dem Slowenen gelang mit 141,5 Metern der weiteste Sprung des Tages. Die Vorentscheidung fiel in der dritten Gruppe. Dawid Kubacki landete bereits nach 123,0 Metern, Polen fiel auf Rang vier zurück. Jaka Hvala (134,5 m) brachte die Slowenen gegen Andreas Wellinger (133,5 m) erstmals in Führung. Im letzten Sprung konnte Severin Freund mit 123,0 Metern nicht mehr kontern, Peter Prevc (124,5 m) brachte den slowenischen Sieg nach Hause, Taku Takeuchi sicherte Japan mit 133,5 Metern den Bronzerang.
Für Juri Tepes, der mit den Slowenen bereits den Team-Wettbewerb in Planica zum Abschluss der vergangenen Saison gewonnen hatte, war es ein mehr als gelungener Tag: „Es war nicht ganz einfach, man wusste nicht genau wie der Wind kommt. Aber die ganze Mannschaft ist gut gesprungen.“ Karl Geiger, der zum ersten Mal im deutschen Team stand, war ebenfalls zufrieden: „Es ist natürlich ein tolles Gefühl, in der Mannschaft zu stehen. Und ich denke, ich habe meine Sache ganz gut gemacht. Ich möchte versuchen, meine Leistungen weiter zu stabilisieren und regelmäßig unter die besten 15 zu springen.“ Taku Takeuchi freute sich über den Podestplatz fürs japanische Team: „Wir sind heute sehr glücklich. Wir möchten immer versuchen ganz vorn zu landen, aber es ist nicht selbstverständlich.“
Das Weltcup-Opening in der Vogtland Arena wird am Sonntag ab 12.30 Uhr mit dem Einzelwettkampf fortgesetzt. Die Tageskassen in der Vogtland Arena sind ab 9.00 Uhr geöffnet.
Klingenthal, 22.11.2013. Der Pole Piotr Zyla hat die Qualifikation zum Weltcup-Opening der Skispringer in Klingenthal gewonnen.
Mit seinem Sprung auf 137,5 Meter lies er den Norweger Anders Fannemel (138,0) sowie Team-Kollege Dawid Kubacki (135,5) hinter sich. Die starke Form des polnischen Teams stellte auch der bereits vorqualifizierte Weltmeister Kamil Stoch mit Tagesbestweite von 145,0 Metern unter Beweis. Aus dem deutschen Team bestätigte Marinus Kraus seine gut Verfassung, landete mit 132,5 Metern auf Rang sechs. Auch Karl Geiger (8.; 132,0), der im Mannschaftswettbewerb am Samstag erstmals im deutschen Team steht, Andreas Wank (11.; 133,5), Andreas Wellinger (14.; 137,5) und Maximilian Mechler (39.; 125,5) qualifizierten sich für den ersten Einzel-Wettbewerb der Saison am Sonntag (24.11.). Auch die bereits vorqualifizierten Michael Neumayer (136,0) und Severin Freund (136,5) präsentierten sich in guter Verfassung.
Den Sieg beim Team-Wettbewerb am Samstag (23.11.) dürften wohl die Gastgeber und Polen sowie Österreich unter sich ausmachen. Bundestrainer Wernber Schuster nominierte neben dem Oberstdorfer Karl Geiger auch Andreas Wank (Oberhof), Andreas Wellinger (Ruhpolding) und Severin Freund (Rastbuechl).
„Wir gehen mit einer jungen Mannschaft in den Wettbewerb, die in erster Linie Spaß am Skispringen haben soll. Unser Ziel ist das Podest“, so Werner Schuster. Nicht unter Druck setzen lassen möchten sich die Österreicher. Trainer Alexander Pointner: „Die Jungs wissen, was sie wollen. Für uns hat der Winter gerade erst begonnen, die Form ist schon recht gut.“ Kamil Stoch präsentierte sich derweil gut gelaunt: „Von unseren Leistungen bin ich nicht überrascht. Dafür haben wir hart gearbeitet. Mein Sprung war natürlich fantastisch und hat Spaß gemacht. Wir sind gut drauf und können die Spitze angreifen.“
Der Team-Wettbewerb beginnt am Samstag 15.00 Uhr mit dem Probedurchgang, eine Stunde später folgt der Wettkampf. Die Einzelkonkurrenz am Sonntag beginnt 12.30 Uhr mit der Probe, ab 13.30 Uhr läuft der Wettkampf.
Klingenthal, 21.11.2013. Die Olympiasaison der Skispringer ist eröffnet! Etwa 4.000 Fans feierten am Donnerstagabend (21.11.) auf dem Klingenthaler Marktplatz die 80 Athleten, die am Freitag (22.11.) zur Qualifikation für den Skisprung-Weltcup in der Vogtland Arena antreten.
Nach Gesprächen, unter anderem mit FIS Renndirektor Walter Hofer und Organisationspräsident Dr. Tassilo Lenk, präsentierten sich alle 19 Nationen auf der Bühne. Beinah schon traditionell lies sich der Norweger Tom Hilde zu einem Solo am Schlagzeug überreden. Unter tosendem Applaus betraten die deutschen Adler von Bundestrainer Werner Schuster als letzte Mannschaft die Bühne und bekamen einen Vorgeschmack auf die Atmosphäre in der Vogtland Arena. Andreas Wank: „Wir freuen uns riesig, mit einem echten Heimspiel in die Saison zu starten. Die Stimmung in der Mannschaft ist richtig gut.“ Einhellig bedankten sich die Aktiven bei Weltcup-Veranstalter VSC Klingenthal für die hervorragende Vorbereitung des Weltcup-Openings. Auch OK-Präsident Lenk wurde emotional: „Das ist auch für mich ein sehr bewegender Tag. Mit dieser Weltcup-Eröffnung sind wir eigentlich am Ziel unserer Träume angekommen.“
Am Freitag fällt auch der sportliche Startschuss in die Weltcupsaison 2013/14. 15.30 Uhr beginnt das offizielle Training, 18.00 Uhr folgt die Qualifikation zum Einzel-Wettbewerb. Die erste Weltcup-Entscheidung des Winters steigt dann am Samstag (23.11.) ab 14.30 Uhr mit dem Team-Wettbewerb. Der Einzel-Wettkampf beginnt am Sonntag (24.11.) 12.00 Uhr. Die Tageskassen haben an beiden Tagen geöffnet.